Nachhaltigkeit – Cantzheimer Gedanken

Ab sofort liefern wir alle neu ausgestatteten Weine ohne Kapseln und mit Naturkork.

Sehr geehrte Freunde und Freundinnen Cantzheims! Liebe Weingenießer und Weingenießerinnen!

Die Cantzheimer – allen voran wir Weingutsgründer Anna und Stephan Reimann – machen sich viele Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit. Ein überaus wichtiger Aspekt ist hier die Verpackung.
Die Glasflasche ist nur mit sehr viel Energie herstellbar, weswegen wir auf die etwas kürzere und leichtere, dunkelgrüne Moselflasche umgestiegen sind. Das spart Ressourcen bei der Herstellung und in der kompletten Lieferkette. An Ideen für Mehrwegsysteme wird gearbeitet. Die Energiequellen für die Glasindustrie werden überdacht. Es ist viel in Bewegung und das ist gut so.

Schon unseren ersten Crémant 2020 haben wir ohne aufwendige Aluminiummanschette vermarktet. Das hat uns wegen einer völlig überkommenen EU-Verordnung Abmahnungen eingebracht. Gemeinsam mit 60 Winzerkollegen haben wir dagegen geklagt und konnten erreichen, dass ein Änderungsantrag für diese völlig überaltete EU-Verordnung ins EU-Parlament eingebracht wird – eine Zustimmung des Parlaments gilt als sicher. Ein großer Erfolg für uns alle auf dem Weg zur Müllvermeidung und Ressourcenschonung. Folgerichtig verzichten wir nun auch auf die Alumiumkapseln auf unseren Weinflaschen.

Die Verschlüsse der Weinflaschen sind ein wichtiges Thema. In den letzten Jahren wurde verstärkt auf den Schraubverschluss gesetzt. So ließen sich die berüchtigten Kork-Gerüche und -schmecker im Wein verhindern und der Kunde freute sich über das einfache Verschließen der geöffneten Flasche.
Für uns gibt es jedoch viele gute Gründe wieder komplett auf den Korkverschluss zu setzen:

  1. Die Korkindustrie hat durch intensive Anstrengungen die Gefahr eines Fehltons im Wein drastisch senken können, so dass der Korkverschluss wieder das Vertrauen der Winzerschaft genießt.
  2. Kork ist ein Naturprodukt aus einem nachwachsenden Rohstoff und für seine Herstellung werden keine Unmengen Energie verschwendet – im Gegenteil die Bewirtschaftung der Korkeichen bindet Kohlendioxid und kann somit einen wichtigen Beitrag gegen den Klimawandel leisten.
  3. Nur durch eine Bewirtschaftung der Korkeichenwälder werden die Korkeichen langfristig erhalten und mit ihnen die typische Kulturlandschaft (vor allem in Portugal). Diese Wälder sind nachweislich von einer enormen Biodiversität geprägt.
  4. Kork kann leicht recycled werden und es finden sich immer mehr Abgabestellen für diesen fantastischen Rohstoff. Wir Cantzheimer sind stolz auf unser Upcyling in Form unseres beliebten Schlüsselanhängers.

Wir freuen uns, wenn Sie diesen Weg mit uns gehen und stehen für Fragen und Anregungen bereit!

Es grüßen ganz herzlich aus dem Naturschutzgebiet der wilden Saar in Kanzem,

Anna und Stephan Reimann

Juli 2023