Winzer

„Wir zählen wohl zu den wenigen Menschen, die mit Begeisterung Unkraut zupfen.“ Anna und Stephan Reimann wuchsen beide mit großem Interesse für Biologie auf, vor allem für Pflanzen. Anna ging nach der Schulzeit im heimatlichen Neuss bei Düsseldorf zunächst nach Florenz, um Italienisch zu lernen und ins Studium der Kunstgeschichte hineinzuschnuppern. Ihr College befand sich im Palazzo Antinori, direkt über der Enoteca der berühmten Winzerfamilie – ein erster Kontakt zum Wein. Kurz darauf entschied sie sich für ein Gartenbaustudium im bayerischen Weihenstephan. An der Hochschule erwarb sie nicht nur ihren Abschluss als Gartenbauingenieurin, sondern lernte auch ihren späteren Mann Stephan kennen. Die zweite entscheidende Begegnung während des Studiums machte sie in Chile. Als sie im Rahmen eines Praktikums während der Weinlese auf dem Weingut Santa Rita arbeitete, wusste sie sofort: Das ist das, was ich machen möchte – Wein.

Stephan stammt wie Anna vom Niederrhein – aufgewachsen in einem Gartenbaubetrieb, hatte er sich nach seiner Gärtnerlehre wie sie fürs Studium in Weihenstephan entschieden. Während Stephan nach dem Studium in Bonn über Pflanzenkrankheiten promovierte, absolvierte Anna ein Aufbaustudium in Weinbau und Önologie in Montpellier. Nach einer Erntezeit im Burgund bei der Familie Drouhin ging Anna nach Nelson in Neuseeland, wo sie ihren ersten eigenen Wein herstellte – einen Spätburgunder und einen Riesling. Im Anschluss baute sie zunächst den Export für das Weingut Markus Molitor auf und arbeitete weitere vier Jahre im internationalen Weinvertrieb für die Bischöflichen Weingüter Trier. Berufsbegleitend absolvierte sie während dieser Zeit einen EMBA in Mannheim und Paris. Zur gleichen Zeit drückte auch Stephan ein weiteres Mal die Schulbank und machte seine Ausbildung zum Winzermeister auf dem Weingut Schloss Lieser.
Für die beiden international erfahrenen Gärtner und Winzer, Kultur- und Weinliebhaber, Niederrheiner und Wahl-Kanzemer geht mit dem Weingut Cantzheim ein Traum in Erfüllung: „Die Leidenschaft von Annas Vaters für Architektur und seine Heimat, unsere Begeisterung für das Saarterroir, für die Rebe und das Winzerhandwerk – das sind die Zutaten, aus denen Cantzheim zu einem großem Ganzen wurde.“